pic 180px legalhighs>> substanz

Die neuen psychoaktiv wirkenden synthetischen Substanzen (NPS) werden oft als Legal Highs und/oder Research Chemicals bezeichnet. Das sind keine offiziellen Fachbegriffe, sondern von Anbietern benutzte Begriffe für verschiedene angebotene Substanzen. Sie werden als Räucher- und Kräutermischungen, Lufterfrischer, Reiniger, Badesalz usw. meistens über das Internet als legale Substanzen vermarktet. Dadurch soll der Nutzen als Droge verschleiert und versucht werden, das Betäubungsmittel- und Arzneimittelgesetz zu umgehen. Sie enthalten jedoch häufig illegale Drogen wie z.B. synthetische Cannabinoide, die auf der Verpackung nicht angegeben sind. Die Zusammensetzung und Höhe der Dosis der jeweiligen Substanz wechselt häufig und es ist unsicher, was in welcher Qualität und Menge in dem Produkt wirklich vorhanden ist. Legal Highs werden meistens geraucht und seltener gegessen oder gespritzt. Die Nachweiszeiten sind stark von der Einnahmedauer und Substanzart abhängig. Sie können bei Dauerkonsumenten bis zu einigen Wochen nach dem letzten Konsum nachgewiesen werden. Poppers sind im Blut wenige Stunden und im Urin bis zu 12 h nachweisbar. Außerdem werden im Internet „Research Chemicals“ angeboten, bei denen die Händler Reinsubstanzen anbieten, die o.g. und andere illegale Substanzen enthalten können. Welche Substanzen in welchem Produkt enthalten sind, lässt sich aber oft vom Käufer nicht beurteilen.

>> wirkung

Räuchermischungen wie z.B. Spice enthalten oft synthetische Cannabinoide, mit THC-ähnlicher nur viel stärkerer Wirkung. Es wird über ein anregendes Gefühl und zum Teil intensive Halluzinationen berichtet. Außerdem steigert sich die Zufriedenheit, der User wird entspannter und die Zeitwahrnehmung ist verzerrt. Badesalze, Raumlufterfrischer oder Reiniger enthalten meist amphetaminähnliche Substanzen, einschließlich Cathinone, die wie diese Wirken. Die Alkoholwirkung ist oft viel schwächer zu spüren. Es steigt damit die Gefahr einer Alkoholvergiftung. Über Horrotrips wird berichtet.

>> nachwirkung

Aus Erfahrungsberichten geht hervor, dass die Substanzen Entzugserscheinungen auslösen können. Eine starke Dosissteigerung ist bei öfterem Gebrauch nötig, um die gewünschte Wirkung zu erreichen. Starke psychische Abhängigkeit kann eintreten.

>> risiken

Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Angstzustände, depressive Episoden, Kreislaufprobleme bis hin zur Bewusstlosigkeit, Gleichgewichtsstörungen, Muskelkrämpfe, hoher Blutdruck, Unruhe, Herzrasen und Neigung zu aggressivem Verhalten. In Einzelfällen wurde von Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und Psychosen berichtet. Beim Rauchen von Legal Highs denke daran, dass krebserregende Stoffe freigesetzt werden, wodurch du bei längerfristigem Konsum Lunge und Atemwege schädigst. Durch den Gebrauch besteht die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Bisher gibt es keine empirischen Studien, die Aussagen über langfristige Folgen des Konsums treffen.

>> safer use

V.a. junge Menschen und Personen mit psychischen Beeinträchtigungen sollten auf den Konsum von Legal Highs und Resarch Chemicals verzichten. Konsumiere nie allein und nur in einem vertrauten Umfeld mit Leuten, die dich kennen und gegebenenfalls Hilfe holen können. Lege zwischen den Konsumzeiten regelmäßige Erholungspausen (4 - 6 Wochen) ein, um einer Toleranzentwicklung und Abhängigkeit vorzubeugen! Teste die Substanz vor Gebrauch in sehr geringer Dosis an! Wenn du dich nicht wohl fühlst, konsumiere nicht weiter und suche dir einen ruhigen Ort. Es kann dir außerdem helfen, wenn du deinen Kopf, Nacken und die Unterarme kühlst. Denke daran, dass Räuchermischungen niedriger dosiert werden müssen, als Cannabis (z.B. eine Messerspitze voll, anstatt einen ganzen Kopf mit der Substanz zu füllen), um einer Überdosierung vorzubeugen. Badesalze trocknen den Körper aus. Daher alkoholfreie Getränke dazu trinken. Verzichte auf Mischkonsum, da die Wechselwirkungen nicht abschätzbar sind. Einige Produkte sind schon in sehr geringen Dosen wirksam. Darum sehr niedrig dosieren und nicht nachlegen. Wenn geraucht wird, helfen dir bestimmten Filter, die Aufnahme krebserregender Stoffe zu verhindern. Um dich und andere zu schützen, solltest du im Rauschzustand weder Auto fahren noch Maschinen bedienen. Informiere dich vor dem Konsum wenn möglich über den Wirkstoff, der dir vorliegt. Bedenke, dass bei bestimmten Drogen z.B. „Badesalzen“ die Alkoholwirkung fast nicht spürbar ist, daher schnell eine Alkoholvergiftung auftreten kann.

>> was tun im notfall?

Im Fall kritischer Zustände und Überdosierung sollte dringend ein Notarzt gerufen werden. Ärzte und Rettungssanitäter stehen unter Schweigepflicht.

Diese Informationen sind keine Anleitung zum Drogenkonsum. Legal Highs unterliegen zum Teil dem BtmG. Besitz, Erwerb und Handel sind in dem Fall also strafbar.

 

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