pic_180px_kokain>> substanz

Kokain (Benzoylecgoninmethylester; u.a. auch als Koks, Schnee, Coke bekannt) wird aus den Blättern des Kokastrauches gewonnen. Einige südamerikanische Völker kauen die Blätter, um leistungsfähiger zu sein, Hunger und Ermüdung zu unterdrücken. Kokain (Hauptalkaloid der Pflanze) ist ein kristallines, farb- und geruchloses, stark bitter schmeckendes Pulver. Der Wirkstoffgehalt liegt zwischen 20 - 80 %, oft finden sich Zusätze wie z.B. Speed oder Koffein. Kokain wird meist gesnieft, über die Schleimhaut aufgenommen (z.B. ins Zahnfleisch gerieben) oder gespritzt (riskanteste Konsumform!). Crack ist die rauchbare freie Base des Kokains. Im Blut ist Kokain ca. 1 Tag,  im Urin bis zu 4 Tage nachweisbar.

>> wirkung

Die Wirkung tritt beim Schniefen nach 2 - 3 min ein und hält bis zu 60 min an, beim Rauchen und Spritzen setzt sie bereits nach wenigen Sekunden ein und hält bis zu 20 min. Die Wirkung ist abhängig von deiner Stimmung, Umgebung, der Konsumart und -häufigkeit.

>> psychische reaktion

Wachheit, Klarheit, Euphorie, Rededrang und Zufriedenheit. Selbstvertrauen, Kontakt-, Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit werden gesteigert; Hemmungen, Kritik- und Urteilsfähigkeit vermindert. Bei hohen Dosen sind „runs“ über mehrere Tage und bei Dauergebrauch manisch paranoide Zustände und Halluzinationen fast zwangsläufig.

>> körperliche reaktion

Kokain wirkt erregend auf das zentrale und vegetative Nervensystem. Nach dem Konsum treten evtl. ein Wärme-, Schwindelgefühl, pelzige Lippen und belegter Gaumen auf. Die Pupillen weiten sich, Hunger und Müdigkeit werden unterdrückt. Sehstörungen, Hautrötungen und -kribbeln treten auf. Es kommt zu einer veränderten Wahrnehmung beim Sex.

>> nachwirkung

Typisch ist nicht nur der spezielle Kick, sondern auch das depressive Stadium beim Runterkommen. Ängstlich-paranoide Stimmungen mit akustischen oder optischen Halluzinationen sind möglich. Oft treten zum Rauschende Niedergeschlagenheit, Erschöpfung und Müdigkeit auf. Möglich sind auch Angstzustände, Schuldgefühle, Selbstvorwürfe und Suizidgedanken. Häufiges „Nachlegen“ verstärkt die Nachwirkungen.

>> risiken

Bei exzessivem, hochdosiertem oder dauerhaftem Gebrauch ergeben sich körperliche und psychische Probleme. Die durch häufiges „Nachlegen“ verbrauchte Energiereserven werden nicht wiederhergestellt. Das Verlangen nach Kokain kann unwiderstehlich und zwanghaft werden. Die Folge ist eine extreme psychische Abhängigkeit! Es muss mit der Zeit mehr konsumiert werden, um gleich hohe Wirkungen zu erzielen. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, Schäden an Nasenschleimhaut und -scheidewand, Herz, Leber, Nieren, Lunge, Haut, Blutgefäßen, Zähnen. Impotenz, Depressionen, Angstzustände, Aggressivität, Reizbarkeit, Schlafprobleme, Lustlosigkeit, Wahn und paranoide Psychosen sind möglich. Eine Überdosierung kann zum Tod durch Atemlähmung führen. Auftretende Krampfanfälle, Kokainschocks, Wahrnehmungsstörungen, gesteigerte Aggressivität, Atemkreislaufversagen und Herzinfarkte sind nach hohen Dosen keine Seltenheit.

>> mischkonsum

Koka + Nikotin: Gefäßverengung » Schlaganfall. Koka + Alkohol: starker Flüssigkeitsverlust, Unterschätzung der getrunkenen Mengen durch verminderten Alkoholrausch, Steigerung des Aktivitätsdranges. Koka + Stimulantien (Speed, Koffein): Überdosierungsgefahr!, lebensbedrohliche Herz-/Kreislaufbelastung.

Es kann zu weiteren Wechselwirkungen mit hier nicht genannten Substanzen kommen.

>> safer use

Kokaingebrauch sollte v.a. von Schwangeren und Menschen mit Herz-Kreislauf- und psychischen Problemen vermieden werden. Konsumiere Kokain nicht alleine, sondern im Beisein von dir bekannten Personen! Nutze dein eigenes Röhrchen, um die Ansteckung mit Infektionskrankheiten zu verhindern. Beschaffe dir das Kokain nur von dir bekannten Personen, um gefährlichen Zusätzen vorzubeugen. Nimm die Substanz nur in niedriger Dosis! Meide Mischkonsum. Trinke ausreichend alkoholfreie Getränke (z.B. Wasser, Mineral- und Vitaminreiches). Lege unbedingt Konsumpausen ein. Richte dich nach Safer-Sex-Regeln. Vermeide die Teilnahme am Straßenverkehr.

>> was tun im notfall?

Bei Überdosierung sofort den Notarzt rufen » akute Lebensgefahr! Die Ärzte haben Schweigepflicht. Bei aggressivem Verhalten von KonsumentInnen und wenn sich die betreffende Person wahnhaft oder angstbehaftet verhält, wirke beruhigend auf sie ein. Vermeide den Konsum weiterer Drogen, mit dem Ziel die negativen Wirkungen zu nehmen! Suche dir psychiatrische Hilfe, wenn du unter Psychosen oder anderen psychischen Störungen leiden solltest!

Diese Informationen sind keine Anleitung zum Drogenkonsum. Kokain unterliegt dem BtmG. Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar.

 

 

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